Architekt Robert Kramreiter: die Pfarrkirche Maria Lourdes

Vortrag: Architekt Robert Kramreiter: die Pfarrkirche Maria Lourdes

DI Dr. Wolfgang E. Lorenz
wolfgang.lorenz (at) tuwien.ac.at
www.iemar.tuwien.ac.at/
Vienna
Austria

June 24th, 2018,
http://www.maria-lourdes.at/, Vienna
Maria Lourdes (1120 Wien, Haschkagasse 5)

 

Robert Kramreiter hat sich in Wien insbesondere als "Kirchenbauarchitekt" rund um die volksliturgische Bewegung des Klosterneuburger Chorherren Pius Parsch einen Namen gemacht. Exemplarisch werden anlässlich der 60 Jahrfeier des Weihetermines an Hand der von ihm geplanten Pfarrkirche Maria Lourdes in Wien Meidling die räumlichen Einflüsse und geschichtlichen Zusammenhänge betrachtet. Besonderes Augenmerk wird auf die Diskussionen im Zuge der Planung zwischen erzbischöflichen Bauamt, Architekt und Pfarrgemeinde gelegt, die letztendlich die Architektur nachhaltig beeinflusst haben.

50 Jahre Maria Lourdes in Meidling

Vortrag: Die Architektur der Pfarrkirche Maria Lourdes, Vienna; 20.06.2008

DI Wolfgang E. Lorenz
wolfgang.lorenz (at) tuwien.ac.at
www.iemar.tuwien.ac.at/
Vienna
Austria

June 20th, 2008,
http://www.maria-lourdes.at/, Vienna
Maria Lourdes (1120 Wien, Haschkagasse 5)

 

Der Neubau der Pfarrkirche Maria Lourdes im 12. Wiener Gemeindebezirk wurde notwendig, als der Vorgängerbau, eine Notkirche aus dem Jahr 1933, den Gläubigen nicht mehr genügend Platz bot. Die Weihe erfolgte im Jahr 1958 und somit stammte das Kirchengebäude noch aus einer Zeit in der Kirchenneubauten als Bauaufgabe in Österreich keine von vielen Architekten ersehnte Ausnahmen darstellten, sondern durchaus als wiederkehrendes Thema eines Architekturbüros Beschäftigung fand. So finden sich unter dem Oeuvre des Architekten der Pfarrkirche Maria Lourdes Prof. Kramreiter weitere Kirchengebäude die im Zeichen einer stetigen Entwicklung von sakralen Bauelementen und der vorkonziliaren Diskussion über die Volksliturgie stehen.[01]

Obwohl die Pfarrkirche Maria Lourdes inmitten der Stadt keine 50 Meter von der stark befahrenen Ruckergasse entfernt liegt, wird sie auf Grund ihrer Lage in einer kleinen Seitengasse kaum wahrgenommen. Während das Hauptportal von der Haschkagasse zurückversetzt wurde, übernehmen der östliche Vorbau mit profaner Nutzung und der Glockenturm die Baufluchtlinien der angrenzenden Wohngebäude. Das Besondere an dieser Kirche ist die Neuinterpretation traditioneller sakraler Bauelemente. Und im selben Maße wie traditionelle sakrale Formen weiter entwickelt wurden, hatte auch die Umgebung nicht zuletzt auf Grund des Vorgängerbaus – einer hölzernen Notkirche – Einfluss auf deren Gestaltung. Das Ergebnis ist ein Gebäude seiner Zeit das dennoch eine überlieferte Formengrammatik nicht negiert, Symboliken der Kirchengeschichte aufnimmt und den Umbruch vor dem zweiten vatikanischen Konzil bereits im Ansatz in sich trägt.

[01] Lothar Schreyer und Robert Kramreiter, Salzburg Herrnau, für Gott und die Menschen, Metten Verlag Wien 9, S.121f.

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